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ISBN 978-3-907078-98-3

Das Abendland hat sich viele Vorstellungen vom Orient gemacht; die kulinarische Seite ist kaum darunter. 1001 Nacht hat uns den Orient als Welt der Märchen, der Verwandlungen, der Abenteuer und der Liebe vorgegaukelt. Getafelt wird auch; aber Essen (und Trinken) treten in der Wahrnehmung eines Europäers hinter der Wunderwelt des Kalifenhofes, dem Zauber der orientalischen Stadt, den Abenteuern und erotischen Eskapaden zurück. So ergänzt diese liebevolle und anschauliche Visualisierung der arabischen Küche nicht nur jenen unwirklichen und fabelhaften Teil unserer Wahrnehmung einer Welt, die unser Nachbar ist. Sie regt uns vielmehr auch an, etwas mehr wissen zu wollen über diese unsere Nachbarn, die Araber, und über das hinaus, was wir zu wissen vermeinen. Und das scheint wenig und noch dazu entstellt. Die vergangenen Jahrzehnte mit ihren politischen Ereignissen und Entwicklungen im Vorderen Orient und in Nordafrika haben es mit sich gebracht, dass sich unser Bild verdunkelt hat. Kriege, Unterdrückung und Gewalttaten im Namen von Ideologien, aber auch der islamischen Religion, sowie fabelhafter Reichtum, der aus dem Wüstensand strömt, haben sich im Westen immer tiefer eingeprägt und Zerrbilder entstehen lassen, die vom dumpfen Fanatiker bis zum dickbäuchigen und vielweibigen Ölscheichen reichen.

Auszug aus der Einführung von Prof. Udo Steinbach, Hamburg.

Saliba, Elias Hanna. Hrsg. 2017. "Mazza - Aus der feinen Küche Syriens." 5. Auflage 1999/2017. Zürich: Lars Müller Publishers und die Autoren.

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